Kohlscheid am Kriegsende vor 80 Jahren

In diesem Jahr - 2024 - jährt sich das Kriegsende 1944-45 zum 80sten Mal. Immer mehr Zeitzeugen sterben, die Erinnerung an diese Zeit darf trotzdem nicht verblassen.

Mit dem Überfall der Wehrmacht auf Polen beginnt im Herbst 1939 der Zweite Weltkrieg. Für Deutschland und viele europäische Länder endet dieser Vernichtungskrieg am 8. Mai 1945.

1944 war die Lage aussichtslos. Trotzdem wurde der Krieg fortgeführt. Diese Entscheidung der deutschen Führung kostete ebenso vielen deutschen Soldaten das Leben wie in den vier Jahren zuvor: Waren bis Juli 1944 etwa 2,7 Millionen Soldaten umgekommen, waren es von da an bis zum Mai 1945 noch einmal 2,6 Millionen.
400 000 Zivilisten, weit mehr als in den vorangegangenen Kriegsjahren, starben durch die Luftangriffe und Kriegsgewalt in den letzten zehn Kriegsmonaten - und das sind nur die deutschen Opfer.

Für den Aachener Raum – von der Eifel, über Aachen, Geilenkirchen, Heinsberg, Düren, Eschweiler, Stolberg, Würselen –  war  diese letzte Phase dieses Krieges besonders zerstörerisch. Um Aachen als westlichste Stadt einnehmen zu können, bekriegten sich hier die Deutschen und die Allierten aus der Luft und am Boden im Straßen- und Häuserkampf..

 

Die Kriegshandlungen, Frontverläufe, Truppenpräsenzen usw. dieser Tage will und kann ich im einzelnen nicht nachzuvollziehen. Mich interessiert mehr, wie die Menschen hier diese Zeit erlebt und hoffentlich überlebt haben.

Für die einheimische Bevölkerung war diese Zeit der Schlachten um Aachen ein großes Unglück.

 

Wie sah das in Kohlscheid aus?

An die 5.900 Menschen verlassen Kohlscheid im Zuge der Evakuierung im Herbst 1944. Etwa 5.600 Personen erleben in Kohlscheid die Besetzung durch die Amerikaner, davon sind mehr als 700 schulpflichtige Kinder. 60 Personen verlieren ihr Leben durch Luftangriffe und Artilleriebeschuss.

 

Ständige Fliegeralarme, Angriffe und Kämpfe aus der Luft und am Boden führten zu einem Leben unter ständiger Angst, auf der Flucht, in Bunkern, Stollen oder Kellerräumen, auf der Flucht, eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten usw.

 

Dazu bieten viele Kriegstagebücher und Augenzeugenberichte eindrückliche Schilderungen aus 1. Hand. Die Auswertung läuft. Mir wichtige Quellen zum 1944-45 Kriegsende im Aachener Raum an anderer Stelle.