25.02.2025
Von Kohlscheids Frühgeschichte ist heute leider nicht mehr viel bekannt. Funde lassen vermuten, dass der Ort auf dem Höhenrücken der Wurm schon um 2000 v.Chr. besiedelt war. Diese steinernen Überreste stammen von verschiedensten Kulturstufen. Das legt nahe, dass eine mehrmalige zeitlich aufeinander folgende Besiedlung stattgefunden hat.
Hermann Kohl verdanken wir die Hinweise zu einem jungsteinsiedlichen Siedlungsplatz, an dem Steingeräte aus unterschiedlichen Kulturen aufgefunden wurden. In seinem Artikel in den Heimatblättern Einiges über die steinzeitliche Urgeschichte Kohlscheids finden sich entsprechende Abbildungen:
1 km in nahezu nordöstlicher Richtung von Kohlscheid, an der heutigen Hoheneichstraße, am oberen Rande des Wurmtals, hinter dem alten Bau des Altersheims (der Pöttgen-Stiftung). In der einstigen
Wildnis „Volle Flaus“ wurde der Hausgarten angelegt. Das ursprüngliche freie Gelände fällt sanft absteigend zum Wurmtal hinab, ein guter Platz für eine Randsiedlung.Da das Wurmtal vermutlich noch
nicht bewaldet war, hatte man einen guten Ausblick. Es bot Wild zur Jagd und Fische in der Wurm.
Zu dieser Zeit lebten die Menschen in mit Zelten ovalen Wohngruben, die wahrscheinlich von zeltartigen, aus Holzstangen hergestellten Hütten überdacht waren. Aber dafür gibt es hier keine Belege.
Verarbeitet haben die Menschen hier Feuerstein, vermutlich vom Lousberg oder aus der Teverner Heide. Zudem gab es Splitter von einheimischen Maaskiesel, die aus der ungefähr 80-90cm tiefen
Schotterschicht geholt wurden.
Als weitere Fundstelle für ein Steinwerkzeug nennt Kohl für den Bereich „auf dem Wacholder“.
Einen Ort Kohlscheid gab es in der heutigen Form früher nicht. Mehrere Weiler und Gutshöfe des heutigen Kohlscheider Gebietes werden schon wesentlich früher als der später Namen gebende Ort Scheid erwähnt:
1125: Gut Forensberg (oder 1365?)
1231: Berensberg (oder 1150?)
1240: Hof Geucht
1250: Burg Wilhelmstein
1288: Haus Heyden
1290: Gut Biesenhecken
1290: Gut Mühlenbach
1290: Haus Uersfeld
1290: Hof Wilsberg
1293: Rumpen
1361: Bank
1508: Mevenheide
1523: op dr scheet = Auf dem Scheid
Kalinka, Günter (2024): Kohlscheid von der Vorzeit bis zum Mittelalter. In: Heimatverein Kohlscheid, Pfarre "Christus unser Friede" und Verein Kohlscheider Bürger (Hg.): 500 Jahre Scheid. Festschrift zum Jubiläumsjahr 1524. Kohlscheid, S. 15–23.
Kalinka beschreibt gut lesbar Kohlscheids Vorgeschichte unter diesen Überschriften: