Die Wurm mäandriert durch ihr Tal

Die wilde Wurm     (c) Heinz Maas
Die wilde Wurm (c) Heinz Maas

Erstaunlich: Ich lebe immer schon an der Wurm.

In den 50er und 60er Jahre in Geilenkirchen. Da war die Wurm noch schwarz, konnte stinken und schob Schaumberge mit sich. Schwarz war die Wurm von der Kohlenwäsche in den Bergbaustätten des Wurmreviers. Sie führte früher so viel Kohlenstaub mit sich, dass in den ärmeren Zeiten mit Wurmschlamm geheizt werden konnte.

 

In Kohlscheid lebe ich wieder an der Wurm, so liegt das Wurmtal vor der Haustür. Ein tolles Naherholungsgebiet mit einer Burgruine, der Burg Wilhelmstein. Und inzwischen wieder mit Bibern, die den Bäumen sehr zusetzen. -> siehe Wurmtal

Die Wurm bescherte uns schon den Namen für das hiesige Bergrevier. Früher wurde viel über den Namen Wurm nachgedacht. Kommt er vielleicht davon, dass dieser Fluss von oben wie ein Wurm aussieht, wie er sich durchs Land schlängelt, vor allem durch das Wurmtal. Oder kommt der Name von „warm“? Im Winter konnte die Wurm auch schon mal dampfen, schien also warm zu sein. Dass dies tatsächlich stimmt, bestätigt das Ökologiezentrum Aachen in seinem Werk „Die Aachener Bäche“:


Die Wurm ist der bedeutendste Bach in Aachen, in den alle anderen Bäche einmünden. Sie entwässert den gesamten Aachener Talkessel, auch das Wasser der Thermalquellen fließt in die Wurm. Der Bach ist daher wärmer als andere Bäche, weshalb er wahrscheinlich schon in alter Zeit seinen Namen erhielt, der sich von dem keltischen Begriff für „warm" ableitet. Die Wurm entspringt im Süden des Aachener Talkessels und verlässt ihn in Richtung Norden an der Wolfsfurth, nicht ohne dass sie kurz vorher die gereinigten Abwässer der Stadt an der Kläranlage Soers aufgenommen hat. Über Herzogenrath und Geilenkirchen fließt sie im Kreis Heinsberg nach 57 km Fließstrecke in die Rur.

 

Eine Anekdote zum Namen „Wurm“

Über den Namen "Wurm" kann man trefflich streiten. Franz Büttgenbach beklagt er sich 1898 so:

Weswegen man den alten Namen Worm zu Wurm gemacht hat, ist unverständlich; der Name Worm ist seit 1000 Jahren, bis vor einigen Dezennien, so geschrieben worden und wird im Ländchen auch so und nicht „Wurm" ausgesprochen. In den 800 Jahre alten Dokumenten steht bis gegen 1870 nur Worm. Es ist ein Verstoss gegen die Geschichte und Tradition, solche Namen zu ändern, und es ist Unrecht von den Landeseinwohnern, sich solche sinnlose Aenderungen durch fremd zugezogene Elemente aufdrängen zu lassen.

(„Geschichtliches über die Entwicklung des 800jährigen Steinkohlenbergbaues an der Worm 1113 – 1898“.)

Treibgut in der Wurm     (c) Heinz Maas
Treibgut in der Wurm (c) Heinz Maas