Die meisten historischen Foto unserer Heimatorte liegen uns als Originale in schwarzweiß vor. Und es ist unsere Aufgabe, diese unverändert zu bewahren.
Mit zeitaufwändiger Handarbeit im digitalen Grafikprogramm oder schnell und einfach, aber teilweise nicht so perfekt, können wir schwarzweißen Fotos wieder „einfärben“. Aber „dürfen“ wir das?
Wann ist das vielleicht doch angemessen?
Auf Spiegel-Online beschrieb dieses Thema das Solveig Grothe schon 2016: Nachkolorierte Schwarz-Weiß-Fotos. Plötzlich ist die Welt ein bisschen
bunter.
Die verwendeten Beispielfotos kann man mit einem Schieberegler quasi einfärben. Die neuen Problem dabei beschreibt sie so:
Wie Gemälde oder wie das echte Leben
Solche Aufnahmen verändern unseren Blick auf die Vergangenheit. Sie sollen eine Welt näher heranrücken, die man zuvor nur in Grauschattierungen kannte, und sie fassbarer machen. Holzer sieht das
kritisch. Das Bildmaterial, so sagt der Herausgeber der Zeitschrift "Fotogeschichte", werde dadurch "geradezu verfälscht".
Wird damit also Geschichte verfälscht oder werden die Originale vorsätzlich entstellt?
Aus Sicht des Heimatvereins stimme ich der Aussage zu, dass Archivare historische Dokumente und Fotografien bewahren und für zukünftige Generationen zu erhalten sollen.
Der zitierte Artikel enthält weitere, bedenkenswerte Überlegungen zu der Frage, ob ein Mensch versucht, historisch korrekt nach zu färben. Oder ob dies von Software mit künstlicher Intelligenz
erledigt wird.
Wenn es denn so ist, dass die nach kolorierten Bilder einen neuen Blick auf die Vergangenheit ermöglichen, ist es nur redlich, diese Veränderung zu erwähnen: „Foto nach gefärbt“ oder „Original in
schwarzweiß“. Oder man stellt die beiden Varianten gegenüber.
Wer sich selbst daran versuchen will, findet im Internet viele Möglichkeiten über Software- oder Webtools. z.B.: https://topten.ai/colorize-black-and-white-photos/.