Nutzung der Räume beim EBV

Eine vollständige Doku der Raumnutzung in der Hauptverwaltung ist heute weder möglich noch sinnvoll. Uns interessieren eher Teilaspekte.
Bis zur Fusionierung mit dem EBV wurde das Ziegelgebäude an der Bahnhofstraße von der Vereinigungs-Gesellschaft als Zentralbüro genützt (siehe dazu Centralbureau VG). Über die erste Zeit nach der Fusionierung 1907 berichtet Frohn. Da waren hier

drei Direktoren, drei Prokuristen (Handlungsbevollmächtigte gab es zu dieser Zeit beim EBV noch nicht), je ein Maschinen- und Elektroingenieur, Markscheider und Bauführer sowie etwa 20 Angestellte untergebracht. Diese Personen waren zuständig für die Gruben der früheren Vereinigungsgesellschaft; das Personal für die Gruben des Eschweiler Bergwerks-Vereins befand sich damals noch in Eschweiler im heutigen Verwaltungsgebäude der Hüttenbetriebe. Das zweite Stockwerk des Zentralbüros diente damals dem ersten technischen Direktor als Dienstwohnung. Im dritten Stockwerk waren Speicher und einige Räume zur Ablage von Akten vorhanden.

 

Der Ostflügel längs der Roermondersstraße wurde erst 1912/13 gebaut und fertig gestellt. Laut Buschmann blieb die grundlegende Nutzungsbelegung der Flügel über die Jahrzehnte hinweg gleich. Im Obergeschoß des älteren Westflügels lagen die Direktorenzimmer, wobei dem Generaldirektor das größere, zum Park hin orientierte Westzimmer vorbehalten war. Im Erweiterungsbau von 1910/11 waren untergebracht: die bau- und maschinentechnischen Büros, die Markscheiderei mit Bibliothek und Lesezimmer und das Büro des Oberingenieurs, später auch die Registratur, Einkaufs-/Versandabteilung und Rechnungsführung.


Berichten von ehemaligen Mitarbeiterinnen zufolge, folgten die technischen Arbeitsabläufe der jeweiligen Entwicklung und waren der Zeit entsprechend aktuell. Es gab zudem (laut Mitarbeiterberichten auf Facebook):

  • Buchbinderei
  • Kantine, Jugendraum im Kellergeschoss
  • Poststelle, vorne links am Hauptgebäude
    Schreibzimmer und Archiv, das hintere Gebäude
  • Einkauf, im Zwischengebäude
  • Personalabteilung, Buchhaltung, Registratur Im Hauptgebäude
  • Datenverarbeitung, im Altbau rechts
  • ...

(Hinweis: wird noch ergänzt & überarbeitet)

 

Wie sahen die Räume zuletzt aus?

"Normalbürger" hatten nie einen Blick in die Räume werden können. Nach dem Brand 2023 fragen sich viele, was da so gut gebrannt hat. War das Gebäude doch nicht so leer, wir wir annehmen mussten?
Kann es wirklich sein, dass da noch so viele drin war, wie die Innenaufnahmen von 2017 zeigen?

Die Fotos stammen von Ramon Scheepers & www.urbex045.nl, danke für die Genehmigung, sie hier zu zeigen.

Der Haupteingang

Als Haupteingang diente der Eingang zum alten Ziegelbau der VG.

Unten sieht man den Bereich des Pförtners und dahinter den Aufgang zur Treppe.

Zu wenig Büroräume?

Es gab immer wieder Berichte darüber, dass die Hauptverwaltung zu wenig Büros hatte.

 

Offensichtlich reichten die Räumlichkeiten bereits 1907 nach Zusammenlegung von EBV und VG nicht aus.

Das vordere Gebäude war noch im Bau. Im Verwaltungsgebäude wohnte  Direktor Vogel, bis die Villa im Park für in fertig gestellt war. So sollte "ein bedeutender Steuerausfall" vermieden werden. Der wäre entstanden, wenn Vogel mangels einer für ihn passenden Wohnung in Kohlscheid auswärts gewohnt hätte.


Die neue Schule in der damaligen Bismarckstraße 1910 wurde bezogen. Vorübergehend wurden freie Räume vom EBV als Büroräume genutzt. Dazu gehörten die Säle in der ersten Etage und der im Obergeschoß liegende Saal für den Fortbildungsunterricht.
In der neuen Schule an der Banker Straße wurden der noch freie Klassenraum der 1. Etage und die Lehrerwohnung im Obergeschoss vom EBV verwendet.


Auch in späteren Jahren reichen die Räumlichkeiten nicht aus. Nach den Erzählungen im Ort hatte der EBV nach dem 2. Weltkrieg Krieg Büroräume im Zechenhaus Lauweg (die Bergschadenabteilung), im Lehrlingsheim u.a.

An- und Verbindungsbauten

Luftbild NRW 2023    (c) Tim-Online
Luftbild NRW 2023 (c) Tim-Online

Mit der Nutzung der Direktorenvilla für Büroräume machte die Errichtung von An- und Verbindungsbauten hinter dem Gebäude der Hauptverwaltung Sinn. Die Luftaufnahme zeigt sie deutlich.

Die weißen Gebäude links wurden zuletzt von Autoschraubern genutzt. Hier war wohl der EBV-Fuhrpark unter gebracht.

 

Um 1900 hatten die Direktoren noch Pferdekutschen als "Dienstwagen". Wo waren die Pferdeställe?